Ausgabe 67

6.50 

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Beschreibung

Nicht jeder ist ein Freund der Globalisierung. Jüngstes Negativbeispiel: das sogenannte Rindfleisch-Abkommen der EU mit den USA. Da bevorzugt die Europäische Union bei ihrer jährlich 60 Milliarden Euro schweren Subvention der Landwirtschaft vor allem Großbetriebe, während kleinere landwirtschaftliche Betriebe von den Erträgen, die ihre Milch und das Fleisch ihres Viehs erwirtschaften, nicht mehr leben können und aufgeben müssen. Dafür wird deutsche Milch zunehmend nach Afrika und Asien verschifft, während wir hier in Deutschland amerikanisches, argentinisches und neuerdings auch mehr brasilianisches Beef essen sollen, für das Regenwald geopfert wird … warum?

Individuen, Gesellschaften, Institutionen und Staaten sind politisch, wirtschaftlich, kulturell, in Sachen Umwelt und Kommunikation international zunehmend eng verflochten, nicht nur mit den durchaus positiven Segnungen in Wissenschaft, Forschung, Medizin oder für jeden spür- und erlebbar im Tourismus. Der verschärfte internationale Wettbewerb sorgt dafür, dass gewinnmaximiert operierende Großkonzerne kleine lokale Unternehmen verdrängen und damit auch Strukturen vor Ort verändern. Konsumgüter werden nur noch dort produziert, wo es am billigsten ist. Die Dominanz der Industrienationen nimmt weiter zu – ebenso wie die globale Kriminalität, die in den letzten Jahrzehnten sprunghaft angestiegen ist.

Mehr globalisierte Welt als heute war nie, auch wenn Schwaben zu allen Zeiten in aller Herren Länder unterwegs waren. Beispielsweise Leopold Mozart, dessen 300. Geburtstag am 14. November in Augsburg gefeiert wird (Seite 26). Oder der Seifensiedersohn Karl Nauer, der bereits 1903 im Südpazifik unterwegs war und seine exotische Sammlung seiner Heimatgemeinde Obergünzburg vermacht hat (Seite 14). Humedica dagegen leistet von Kaufbeuren aus seit 40 Jahren weltweit humanitäre Hilfe (Seite 16), Daniel Biskup begleitete vor 30 Jahren die „Wendejahre“ (Seite 8). Die Allgäuerin Barbara Lochbihler war zehn Jahre lang Generalsekretärin der deutschen Sektion von Amnesty International (Seite 6) und eine Vielzahl von Städten und Gemeinden pflegen internationale Partnerschaften (Seite 20). Dass zunehmend internationales Publikum nach Augsburg kommen wird, verdankt die Stadt ihrem jungen Welterbetitel (Seite 10). Trotz aller internationalen Themen dieser Ausgabe bleiben wir dem Grundgedanken unseres Magazins verhaftet – der Regionalität.

Diese Themenwelten wie auch die Kulturwelt, zeitgenössische Kunst, Gastronomie und weitere aktuellen Themen finden Sie dieser Ausgabe.

Das Inhaltsverzeichnis als PDF gibt es hier.