Bayerischer Popkulturpreis

für die Kreativoase zwischen
Günzburg und Gundelfingen

„Als wir mit unserem Kulturgewächshaus im Jahre 2000 die ersten Konzerte und Ausstellungen durchführten, war das  für uns ein mutiges und für Zweifler ein aussichtsloses Unterfangen am Waldrand mitten in der Natur zwischen den Städten Günzburg und Gundelfingen“, erinnert sich Bernhard Eber an die Anfänge in Birkenried zurück. „Nun, im 20. Jahr des Bestehens gehören wir zu den festen Kulturinstitutionen der Region“, freut sich der rührige Kulturschaffende, der internationale Musiker und bildende Künstler in die Donauregion bringt. Bernhard Eber blickt auf zwei ereignisreiche Jahrzehnte zurück, „die von viel Arbeit, immer wieder neuen Zielen und natürlich viel Freude an der Musik und den Künstlern geprägt waren“, wie er sagt. „Mit rund 70 Konzerten im Jahr sprechen wir die unterschiedlichsten Menschen an. Der Skulpturenpark mit Stein- und Metallplastiken auf dem Gelände lockt an allen Tagen Besucher an, die Natur und Kunst völlig stressfrei genießen möchten“, so Eber. Workshops für Erwachsene, Kinder, Schulklassen und Firmen bieten Erfahrungen, Horizonterweiterung und Erfolgserlebnisse. Hier stehen vor allem die Künstler aus Simbabwe im Vordergrund, die von Franz Ludwig Keck vom „LittleZim“ in Birkenried organisiert und betreut werden. Beim jährlich an Pfingsten stattfindenden Afrika-Festival kommen schon mal 6.000 Besucher nach Birkenried, bei anderen Konzerten „sind manchmal nur fünf Leute da“, schmunzelt der Mitsiebziger Kulturveranstalter. Dessen Programm hat mit dem Tag der offenen Tür am 1. Mai, dem Flamenco-Camp, dem Bluegrass-Festival und der Winterwelt Birkenried zwar Fixpunkte im Kalender. Doch das restliche Jahresprogramm macht er nach Bauchgefühl.

Nach 20 Jahren kontinuierlicher Arbeit kommt es für das Kulturgewächshaus und seine Crew einem ganz besonderen Geburtstagsgeschenk gleich, den Bayerischen Popkulturpreis 2019 für Nachhaltigkeit zu bekommen. „Wir denken, dass hier auch die richtige Stelle ist, all jenen ein Danke zu sagen, die mit uns in den Anfängen beim Aufbau mitgeholfen haben, die sich heute ehrenamtlich bei den Veranstaltungen einsetzen und vor allem auch den Zeitungen der hier angrenzenden Landkreise Heidenheim, Dillingen und Günzburg. Ohne die kontinuierlichen Presseankündigungen könnte das Modell nicht laufen“, sagt Eber, der Birkenried als einen Ort sieht, „wo man von der Hektik der Welt ein wenig herunterkommt“, wie er im topschwaben-
Gespräch (Ausgabe 56) erläuterte. Abwechselnd kommen jedes Jahr auch drei bis vier Künstler aus Simbabwe nach Birkenried, die hier für je ein Vierteljahr neue Stein- oder Stahlskulpturen schaffen, den Skulpturenpark weiter bereichern und mit den Workshops viele Menschen begeistern. Das lockt nicht nur Kunst- und Kulturliebhaber Schwabens an den stillen Ort am See: Selbst namhafte Firmen kamen nach Birkenried, um z.B. Teambuilding-Workshops durchzuführen.