Beschreibung
Wien ist derzeit ganz besonders eine Reise wert. Vor allem für ein kunstsinniges Publikum aus der Fuggerstadt. Denn die spielt nicht nur im Hintergrund der großartigen Ausstellung Renaissance im Norden eine Hauptrolle: Augsburg ist auch Wirkungsort des Konzeptkünstlers Maximilian Prüfer. Dessen performative Arbeiten, die sich mit menschlichen Eingriffen in die Natur beschäftigen, werden noch bis 9. Juli im Weltmuseum Wien in der Sonderschau Fruits of Labour präsentiert. In dieser Ausgabe dreht sich vieles um die Begriffe „Natur und Umwelt“. Es geht um den Augsburger Stadtwald als „Waldgebiet des Jahres 2024“ und um den Naturpark Augsburg – Westliche Wälder, der vor 50 Jahren auf den Weg gebracht wurde. Es geht um Moore, die erhalten oder wiederbelebt werden sollen – und es geht um einen Künstler, für den Natur kein romantisierter Ort, sondern ein höchst eigenartiges und komplexes Regelwerk darstellt, das ihn seit der frühesten Kindheit fasziniert. Maximilian Prüfer schafft großflächige und großartige Kunstwerke unter der hilfreichen Mitwirkung von Schnecken und Insekten. Oder er arbeitet mit den Mitteln der Fotografie, wie sie zum Beispiel auf dem Titelbild dieser top schwaben-Ausgabe zu sehen ist: Fast zugedeckt mit honigsüßer Farbe – die Fotoserie nennt Prüfer Honigbilder – stellt der Künstler das Verhältnis von Mensch und Natur grundsätzlich infrage. In der chinesischen Provinz Sichuan ließ er sich für seine derzeit im Weltmusem Wien präsentierte Werkreihe inspirieren. Er fand dort ein insekten- und vogelfreies Tal vor, wo Menschen die Arbeit von Bienen und Wildbienen übernehmen und die Bestäubung der Fruchtbäume mit der Hand vornehmen. Das hielt Maximilian Prüfer in seiner Fotoarbeit Performance – Handpollination fest, aus der ein Motiv nun gleichzeitig Titelmotiv unserer Ausgabe wie auch das Motiv für Fruits of Labour (Früchte der Arbeit) ist – der Titel der Wiener Schau von Prüfers Werk. Mehr denn je spielen zur Zeit Umweltthemen eine gesellschaftliche und wirtschaftliche Rolle. Bis 2040 will Bayern klimaneutral sein. Nicht nur die Verbraucherinnen und Verbraucher der Region sind gezwungen, sich auf die Vorgaben der Politik einzustellen. Wie zwei große regionale Energieversorger mit den Herausforderungen umgehen, wollten wir im Interview wissen. Doch zurück zur Kunst. Mit Holbein, Burgkmair, Breu, Daucher und weiteren mehr, begann in Augsburg das Zeitalter der Renaissance nördlich der Alpen, eine Epoche, der in Wien noch bis 30. Juni eine bemerkenswerte Ausstellung gewidmet ist – bemerkenswert deshalb, weil für hunderttausende Besucher des Kunsthistorischen Museums Wien kräftig die Werbetrommel gerührt wird: für Augsburg. | |
top schwaben bietet in seiner neuen Ausgabe wieder top Themen aus einer top Region – das Inhaltsverzeichnis gibt es hier. |