DIE MOZARTSTADT AUGSBURG ENTSTAUBT „IHRE“ MOZARTS

Mit einem interaktiven Audio-Guide entstaubt die Mozartstadt Augsburgs „ihre Mozarts“. Und Maxi Schafroth leiht Wolfgang Amadé die Stimme.

Die neue kostenlose Mozart-App der Regio Augsburg Tourismus GmbH führt interaktiv zu 17 Stationen in der Mozartstadt Augsburg. An einigen plaudert W. A. Mozarts Kusine Maria Anna Thekla Mozart – das „Bäsle“ – in Augmented-Reality-Szenen aus dem Nähkästchen. / Gamble Productions Andreas Horvath /

Ab sofort können Mozart-Fans Wolfgang Amadé, seinen in Augsburg geborenen Vater Leopold und ihre Augsburger Familie im Rahmen einer innovativen Führung durch die Mozartstadt Augsburg erleben. Möglich macht dies eine interaktive Mozart-App.

„Maxi mal Mozart“ heißt die Kampagne, mit der die Regio Augsburg Tourismus GmbH jetzt im gesamten deutschsprachigen Raum für die Mozartstadt Augsburg wirbt. „Maxi mal Mozart“ ist ein Wortspiel mit doppeltem Hintergrund: Denn zum Ersten „gibt es in Augsburg mindestens ebenso viel Mozart zu entdecken wie in Wien und Salzburg“, sagt Götz Beck, Tourismusdirektor bei der Regio Augsburg Tourismus GmbH. Zum Zweiten ist es Maximilian („Maxi“) Schafroth, der ab sofort Wolfgang Amadé Mozart die Stimme leiht. Denn Wolfgang Amadé, seinen in Augsburg geborenen Vater Leopold und beide Augsburger Verwandte kann man ab sofort vor insgesamt 16 Augsburger Mozartstätten und einem Rokokopalais „live“ und entstaubt erleben. Nicht allein die Technik der neuen Mozart-Stadtführung – eine interaktive kostenlose Mozart-App, also ein Smartphone-Audioguide – ist innovativ, sondern auch die Art und Weise, wie die deutsche Mozartstadt „ihre“ Mozarts präsentiert. Quicklebendig eben – kurz, knapp, informativ und auch mal frech. Jedenfalls ohne die verbalen „Verrenkungen“, mit denen Autorinnen und Autoren oft jene Passagen in den „Bäsle-Briefen“ umschreiben, die darauf schließen lassen, was Wolfgang Amadé und sein Augsburger „Bäsle“ – seine Kusine Maria Anna Thekla Mozart – im Lauf seines 14-tägigen Augsburg-Aufenthalts im Oktober 1777 gemeinsam „unternahmen“. Kein Witz: Bis heute werden Passagen dieser Briefe einfach ausgelassen, um ein süßliches Mozart-Bild zu erhalten. Text und Tonbilder der neuen Mozart-App nehmen aber kein Blatt vor den Mund. Dafür, dass die Inhalte der Augsburger Mozartführung auch noch flott und spritzig vermittelt werden, bürgen neben Maximilian Schafroth als Wolfgang Amadé weitere prominente Stimmen: Peter-Pius Irl als Leopold Mozart sowie Ilse Neubauer und Johannes Hitzelberger kommentieren das Treiben schon mal süffisant. Das „Bäsle“, verkörpert durch die Stadtführerin Alexandra Jones, läuft sehr lebendig durch die Augmented-Reality-Szenen.

 

Kabarettist Maxi Schafroth lieh Wolfgang Amadé Mozart für die App seine Stimme

 

Mozarts Augsburger Tage in der „vatterstatt meines papa“ im Herbst 1777 sind zwar das zentrale Thema der Mozart-App. Doch die Inhalte des Smartphone-Audioguides, konzipiert und verfasst von Autor Martin Kluger, setzen sich auch mit der jahrhundertelangen Geschichte der Augsburger Handwerker- und Kunsthandwerkerfamilie Mozart auseinander. 1643, während des Dreißigjährigen Kriegs, durfte der erste Vorfahre W.A. Mozarts aus dem heutigen Augsburger Stadtteil Pfersee in die weitgehend durch Pest und Hungertod entvölkerte Reichsstadt einwandern. Die ersten Mozarts waren Maurer. Die Familie wuchs rasch und wurde schnell zu dem, was man heute Mittelstand nennen würde. Deshalb informiert heute nicht nur das Leopold-Mozart-Haus – das Geburtshaus Leopold Mozarts nahe dem Dom – über die Familie, sondern auch ein weiteres Mozart’sches Wohnhaus, Kirchen und Stadtpaläste, Gedenktafeln sowie ein Doppeldenkmal für Leopold Mozart und seinen Sohn Wolfgang erinnern an die Mozarts und ihre Zeit. Allein im Augsburger Dom wurden Dutzende Mozarts getauft.

Lesen Sie mehr

in der top schwaben Ausgabe Nr. 76