Der Weiherweg mit Lauschtour und Öko-Rallye für die Kinder führt um Kloster Roggenburg herum, das auch im Winter ein interessantes Ausflugsziel ist.
Ausflugstipps für den Winter zu geben, ist nicht unbedingt einfach – auch wenn es zum Beispiel im Allgäu einige „klassische“ Winterwanderungen durch die verschneite Bergwelt gibt. Doch auch in Nord- und Mittelschwaben laden Ziele ein, in der kalten Jahreszeit entdeckt zu werden. Zum Beispiel die Gegend um Kloster Roggenburg im Landkreis Neu-Ulm. Dort kann Spaziergehen mit Erlebnis für die Kinder und Kulturgenuss verbunden werden – sogar, wenn es geschneit hat.
Kloster Roggenburg ist als kultureller Anziehungspunkt, Bildungszentrum und Ausflugsziel immer einen Tipp wert. Klar: im Frühling und Sommer ist die Gegend um das Prämonstratenserkloster besonders schön eingebettet in eine herrlich grüne Landschaft und ein Meer leuchtend-gelber Rapsfelder. Doch auch jetzt, da die Laubbäume winterlich kahl sind, hat die sanfte Hügellandschaft um die mächtige Barockanlage des Klosters ihren Reiz.
So wird zum Beispiel über das Bildungszentrum von Kloster Roggenburg in der Adventszeit beim Familien-Umwelt-Nachmittag beim „Naturbasteln in der stillen Zeit“ und Sammeln verschiedenster Dinge die winterliche Natur entdeckt. Mit dem gesammelten Material wird im Freien am Feuer in Kooperation mit dem Walderlebniszentrum Roggenburg und der Neu-Ulm/Weißenhorner Sektion des Bund Naturschutz zauberhafte Winterdeko gebastelt. Es geht darum, Familien mit Kindern Augen und Ohren für die vielen Geheimnisse und Gesichter der Natur zu öffnen.
Ohne Anmeldung und festen Termin kann die Familie auch im Winter bei der Öko-Rallye den 6,5 Kilometer langen Roggenburger Rundwanderweg kennen lernen und die Landschaft um den Langweiher, die Kette der Stürzenweiher und die kleine Ortschaft Meßhofen erleben. Auf dem Weg befinden sich beschilderte Stationen mit Fragen, die Kinder durch genaues Beobachten, Hinschauen und auch Nachdenken lösen können. 19 solcher Stationen begleiten alle paar hundert Meter den Weg, sodass die Erlebnistour auch den jungen Spaziergängern neben Kenntnissen über die Natur und Umwelt auch Geschicklichkeit, Fantasie und Einfühlungsvermögen abverlangt: Fragen zu Fledermäusen, die in den Höhlen alter Obstbäume entlang des Wegs überwintern, zu Naturheilmitteln, Pflanzen oder zur Teichwirtschaft sind nicht selten auch für Erwachsene eine willkommene Wissensauffrischung!
Die Wegstrecke ist auch für Kinder interessant.
Es warten Stationen der Öko-Rallye.
Der Weg der Öko-Rallye ist der selbe wie der des Weiherwegs, der am Parkplatz P3 südlich des Bildungszentrums startet. Der Weiherweg gilt als besonders schöne Wanderroute durch das Gemeindegebiet Roggenburgs, der nach persönlicher Präferenz entweder mit der Besichtigung der Klosteranlage begonnen oder beschlossen werden kann.
Zunächst führt die ausgeschilderte Strecke hinab zum Klosterweiher. Dort findet sich – zumindest in der Sommersaison – neben einer schönen Einkehrmöglichkeit auch die Gelegenheit zum Bootfahren. Der Klosterweiher und die Stürzenweiher sind ein intaktes Fischzuchtsystem, das bereits zur Zeit des ehemaligen Reichsstifts Roggenburg angelegt wurde. Von der Fischbrut bis zum schlachtreifen Karpfen durchwandern die Fische innerhalb von drei bis vier Jahren das Teichsystem.
Entlang der idyllischen Stürzenweiher geht es sanft bergan. Kurz vor der Abzweigung in den Wald bietet sich ein schöner Blick auf die beiden Klostertürme. Ein Rastplatz lädt ein, diesen Blick in Ruhe zu genießen. Weiter geht es zur Marienkapelle auf dem Wannenberg, der Wannenkapelle. Seine Entstehung verdankt das malerische Waldkirchlein mit seinem geschindelten Zwiebelturm der wunderbaren Errettung des Paters Franz Doser. Der Legende nach eilte ihm die Muttergottes in Gestalt eines schwedischen Soldaten zur Hilfe, als er auf dem Wannenberg von wilden Soldatenhaufen gefasst und gehenkt werden sollte.
Lesen Sie mehr
in der top schwaben Ausgabe Nr. 84