Ausgabe 72

6.50 

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Beschreibung

Oft kommen wertvolle Erkenntnisse von der Seite. Von den kleinen Begebenheiten, unscheinbaren Randnotizen, die sich aus einem Gespräch ergeben. Wie jetzt zum Schwerpunktthema „Regionale Identität“, zu dem unsere Autorinnen und Autoren wissen wollten, was die schwäbische Seele ausmacht.

So waren wir ziemlich sicher, dass Peter Fassl, nach 34 Jahren aus dem Dienst scheidender Bezirksheimatpfleger, darauf eine Antwort haben wird. Oder dass Gespräche mit dem Mundartdichter Alois Sailer (Seite 10), der auswärtige Blick auf den FCA (Seite 30) oder ein Heimatmuseum wie das im Kemptener Zumsteinhaus (Seite 42) zumindest eine Annäherung an das bringt, was landläufig mit „schwäbisch sein“ in Verbindung gebracht wird. Um es gleich vorweg zu sagen: Das tat es nicht.

Zu vielschichtig scheint der siebte bayerische Regierungsbezirk zu sein, zu kleinteilig seine geschichtlich gewachsenen regionalen Besonderheiten, als dass es einen kleinsten gemeinsamen Nenner gäbe, der für Schwaben stehen würde. Der Spätzlehobel wurde vom Team der Bezirksheimatpflege genannt, ebenso eine Portion Kässpätzle, die eventuell titelfähig als Symbol schwäbischer Identität den Titel dieser Ausgabe hätten zieren können.

Wir haben uns anders entschieden, für eine Persönlichkeit, die international erfolgreich das Publikum in den renommiertesten Opernhäuser dieser Welt für sich einnimmt und vielfach ausgezeichnet wurde: Konzertsängerin Diana Damrau, die sich herzerfrischend offen zu ihren schwäbischen Wurzeln in Günzburg bekennt (Seite 22) und sich auch heute nach Jahren größter Erfolge mit den Menschen in Bayerisch-Schwaben glaubhaft identifiziert.

Bemerkenswert auch, wie sich schwäbischer Unternehmergeist Bahn bricht, auch im vermeintlich Kleinen. Eine Gundelfingerin sucht das Besondere ihrer Region, investiert, engagiert sich, ist erfolgreich und ärgert sich. Und zwar darüber, dass weder Private noch Politiker die Chancen erkennen, die praktisch vor der Haustür liegen: nachhaltige Wertschöpfung zu schaffen mit den eigenen Qualitäten, einzigartigen Produkten und der sprichwörtlichen schwäbischen Schaffenskraft. „Wir haben noch viel Arbeit vor uns, weil man nicht stolz ist auf die Region“, meint Roswitha Stöpfel, und liefert mit ihrem engagierten Tun den besten Beleg dafür, was Schwaben im Innersten ausmacht: Mit dem zurecht zu kommen, was da ist – und das Beste daraus zu machen.

Das hat für diese Ausgabe auch unser Team versucht, trotz coronabedingter Widrigkeiten mit erschwerten Recherche-Bedingungen. Wir hoffen, Sie haben dennoch viel Spaß beim Lesen und wünschen ein frohes Weihnachtsfest wie auch einen guten Start ins neue Jahr. Bleiben Sie gesund!

top schwaben bietet in seiner neuen Ausgabe wieder top Themen aus einer top Region – das Inhaltsverzeichnis gibt es hier.