Ausgabe 70

6.50 

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Beschreibung

Als unsere Redaktion zu Beginn des Jahres die Schwerpunktthemen für 2020 festlegte, ahnte niemand, dass das Titelthema „Geld & Finanzen“ jetzt im Sommer 2020 derart aktuell sein würde. Klar, Geld ist immer ein Thema. Nun, im Abflauen der Corona-Pandemie, jedoch ganz besonders. Heftig waren die Einschläge, massiv die Beschränkungen, die zeitweise nicht nur die schwäbische Wirtschaft in weiten Teilen lahm legte, sondern auch die Kulturszene vollkommen zum Stillstand brachte.

Zaghaft öffneten erst im Mai wieder Museen, Kunst- und Ausstellungsorte, verbunden mit Abstandspflichten, mancherorts vorgegebenen Laufwegen, ungeliebten Wartezeiten und lästigen Masken vor Mund und Nase, die ungetrübten Kunstgenuss deutlich einschränken. Das jedoch ist immer noch besser als die leer gefegten Terminkalender der Bühnen.

So interessant Theaterabende, Konzerte und Kabarett per Live-Stream anfangs auch gewesen sein mögen, sie sind kein Ersatz für die Atmosphäre und den leibhaftigen Auftritt vor vollbesetztem Publikum. Der jedoch, so sieht es zumindest aus, wird noch einige Zeit auf sich warten lassen – und die Künstlerinnen und Künstler vor weitere Sorgen stellen. Zuerst zielte die monetäre Munition der „Bazooka“ des Bundesfinanzministers samt Corona-Hilfen der Bayerischen Staatskanzlei deutlich an ihnen vorbei, verbunden mit der ernüchternden Erkenntnis, dass die Kultur im Bewusstsein staatlicher Entscheidungsträger doch nicht den Stellenwert zu besitzen scheint, der an sonnigen Tagen gerne beschworen wird. Keine Frage: Die Lage ist ernst. Wenn künstlerische Leistung nicht bald wieder ein Publikum finden darf, droht die Gefahr, dass Künstlerinnen und Künstler gezwungen sein könnten, aus wirtschaftlicher Not in andere Jobs abzuwandern, um dort ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Denn, auf einen kurzen Nenner gebracht, sieht die Realität so aus: keine Verpflichtung, kein Auftritt, kein Geld.

Nicht nachvollziehbar ist indes, dass seit 15. Juni zwar wieder in fliegende Sardinenbüchsen gestiegen werden darf, um zwei Stunden eng an eng in kuscheligem Körperkontakt zu Wildfremden nach Ibiza oder Mallorca zu fliegen, um dort dem deutschen Sommer zu entfliehen. Theatersäle und Kleinkunstbühnen, die deutlich mehr Sitzabstand bieten als die engen Sitzreihen eines Flugzeugs, bleiben dagegen weiter leer. Im besten Fall darf eine Veranstaltung stattfinden, jedoch nur mit einem Bruchteil der möglichen Zuschauer – betriebswirtschaftlicher Selbstmord für jedes privatwirtschaftliches Engagement.

Das Thema „Geld & Finanzen“ hat darüber hinaus viele, oft schillernde Facetten. Wir laden Sie ein, einige davon auf den nächsten Seiten zu entdecken.

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