Beschreibung
Theo Waigel gilt gemeinhin als „Vater“ der europäischen Einheitswährung. Die ist auch im Landkreis Günzburg, der Heimat des früheren Bundesfinanzministers, gesetzliches Zahlungsmittel. Und doch macht dort eine neue Währung mit kleinen Stückelungen dem Euro Konkurrenz: der Sauter. „Zehn Denzler entsprechen einem Nüßlein. Und 100 Nüßlein sind ein Sauter“, spötteln gestandene Unternehmer im Landkreis Günzburg ob der dubiosen Geschäfte, Bestechlichkeitsvorwürfe und Förderverstöße, mit denen sich die Kreis-CSU auseinandersetzen muss. Stephanie Denzler rückte als Vorsitzende des Trägervereins von „Kids & Company“ unfreiwillig in den Mittelpunkt. Unanständige Geschäfte in der Corona-Krise soll der mittlerweile aus der CSU ausgetretene Bundestagsabgeordnete Georg Nüßlein aus Münsterhausen gemacht haben. Und regelrecht entsetzt seien Parteifreunde und Landtagskollegen gewesen, als sie von den lukrativen Nebeneinkünften des Ichenhausener Abgeordneten Alfred Sauter erfuhren, wie Süddeutsche Zeitung und Augsburger Allgemeine berichten. Weit weniger lukrativ geht es seit Beginn der Corona-Pandemie im Tourismus zu. Von einem „Katastrophenjahr 2020“ spricht Augsburgs Tourismus-Chef Götz Beck, wenn er auf die amtlichen Zahlen der letzten Saison schaut. Schwabenweit sind rund die Hälfte aller Feriengäste ausgeblieben – bei Übernachtungen ebenso wie z. B. auch im Legoland Deutschland. Der Publikumsmagnet in Günzburg verlor durch coronabedingte Zwangsschließung und Besucherbeschränkungen 60 Prozent seiner Vorjahresbesucher – was sich deutlich auch in der Tourismusbilanz des Landkreises und im bayerischen Schwaben niederschlägt. Mehr dazu finden Sie ab Seite 6 in dieser Ausgabe. Was nach wie vor boomt, ist Bauen. Daher widmet sich top schwaben zukünftig spannenden Projekten, diesmal z. B. in dem „Spiel mit den Sehgewohnheiten“ an einem roten Haus in Illerbeuren, der neuen Küferei im Kloster Irsee oder der „Alten Posthalterei“ in Zusmarshausen, wo Historie zeitgenössisch in Szene gesetzt wurde. Außerdem sprach unsere Redaktion mit Helge Bartsch, der in einem Weiler bei Immenstadt alte Baukultur im Blick hat. Dieser widmet sich auch Schwabens neuer Bezirksheimatpfleger Christoph Lang, der in einem Gastbeitrag die prägenden Eigenschaften der Region erörtert. Und unser Titelthema beschäftigt sich diesmal mit dem „Venedig-Syndrom“ – dem drohenden Untergang der schwäbischen Altstädte in die Bedeutungslosigkeit (Seite 21). | |
top schwaben bietet in seiner neuen Ausgabe wieder top Themen aus einer top Region – das Inhaltsverzeichnis gibt es hier. |