Ausgabe 88

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Beschreibung

Als am Morgen des 6. November ein bestens gelaunter Donald Trump auf den Bildschirmen erschien, war der Tag schon gelaufen. Zumindest für die hiesige Wirtschaft. „Das nun vorliegende Wahlergebnis hat nicht nur massiven Einfluss auf die künftige weltweite Handelspolitik. Es betrifft die Wirtschaft auch in zentralen Fragen wie der Sicherheitspolitik oder der globalen Finanzstabilität“, kommentierte Schwabens IHK-Präsident Reinhold Braun bereits am Nachmittag nach einer Blitzumfrage den amerikanischen Wahlausgang.

Was Braun zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste: Wenige Stunden später sollte es in Berlin zum Bruch der Ampelregierung kommen – zwei Ereignisse innerhalb eines Tages, deren Auswirkungen sich auch in unserer Region bemerkbar machen werden. Rund 600 Unternehmen aus Bayerisch-Schwaben unterhalten aktive Geschäftsbeziehungen in die USA. 160 davon sind mit eigener Niederlassung oder Produktion vor Ort, beispielsweise Maschinenbauer oder Zulieferer der Automobilindustrie.

Letztere, von denen es im schwäbischen Dreieck zwischen den großen Automobilstandorten in Stuttgart, München und Ingolstadt eine Vielzahl produzierender Betriebe gibt, sind durch die Systemumstellung von Verbrenner- auf Elektroantrieb bereits länger gebeutelt. Dass Mercedes-Benz im dritten Quartal 2024 54 Prozent weniger verdiente als im Vorjahr, BMW im gleichen Zeitraum minus 84 Prozent Gewinn verzeichnete und Audis Betriebsergebnis um 91 Prozent eingebrochen ist, sorgt für Alarmstufe Rot, auch in Schwaben. Wenn zum Beispiel Mercedes-Benz wie angekündigt, „jeden Stein umdrehen“ will, sucht man dort nach Möglichkeiten, Kosten einzusparen – wie die Erfahrung zeigt, mit unmittelbaren Folgen für die Zulieferbetriebe.

So stark die Region Bayerisch-Schwaben sich auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten immer gezeigt hat, mag man dem IHK-Präsidenten gerne beipflichten, wenn er fordert, dass es „umso wichtiger ist, dass die Wirtschaftspolitik sowohl im Wahlkampf als auch im künftigen Koalitionsvertrag eine wichtige Rolle spielt. Die heimische Wirtschaft braucht dringend mutige wirtschaftspolitische Impulse, […] um die Chance auf Wachstum und gesellschaftlichen Wohlstand zu ergreifen.“ Denn der ist weiter nötig, um auch zukünftig Themen bespielen zu können, wie sie in diesem Heft zu finden sind: Impulse, Engagement und Investitionen für das Leben in der Region, der „Heimat Schwaben“.

Dieser bunten Vielfalt Bayerisch-Schwabens haben wir vorliegende Ausgabe gewidmet, in der es – wie immer bei top schwaben – um Menschen geht. Menschen, die sich engagieren. In der Wirtschaft, in der Politik, für Soziales und die Gesellschaft. In diesem Sinne wünschen wir gute Leseunterhaltung, und an dieser Stelle bereits ein friedvolles Weihnachtsfest wie auch einen angenehmen Übergang in ein ganz sicher spannendes, neues Jahr.

top schwaben bietet in seiner neuen Ausgabe wieder top Themen aus einer top Region – das Inhaltsverzeichnis gibt es hier.